II. Leonberg

Über Leonberg

Die ebenfalls im Landkreis Böblingen und nicht weit entfernt von Weil der Stadt liegende Große Kreisstadt Leonberg zählt derzeit rund 45.200 Einwohner.


Einige Daten:

Höhe: 394 m ü. NN

Fläche: 48,72 km²

Bevölkerungsdichte: 936 Einwohner/km²

Die Homepage Leonbergs preist ihre Stadt folgendermaßen an: „Als eine der ältesten württembergischen Städte verbindet Leonberg gekonnt Historisches mit Modernem, schwäbische Gemütlichkeit mit pulsierender Geschäftigkeit.“
So bietet Leonberg neben einem interessanten Standort für Unternehmen durch ihre gute Infrastruktur auch einiges Sehenswertes für Touristen.
Als erstes seien die Wahrzeichen der Stadt, das Rathaus am historischen Marktplatz zwischen zahlreichen Fachwerkhäusern und der Engelbergturm mit seinem wundervollen Ausblick bis in den Schwarzwald genannt. Ein weiterer Touristenmagnet ist das Leonberger Schloss mit seinem Pomeranzengarten, einem Naturdenkmal und einem der wenigen in Europa erhaltenen Terrassengärten aus der Zeit der Hochrenaissance. Weitere Sehenswürdigkeiten sind neben der schönen Altstadt die „Schönste Dorfstraße Süddeutschlands“ im Stadtteil Eltingen, der Engelbergtunnel, die Evangelische Stadtkirche und der Leonberger Stadtpark.
Berühmtester Sohn der Stadt ist wohl der hochbedeutende Philosoph und einer der Hauptvertreter der Philosophie des deutschen Idealismus, Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling. So kann man auch heute noch das „Schellinghaus“, sein Geburtshaus, aufsuchen.

Das „Tor zum Strohgäu“, wie Leonberg auch genannt wird, liegt am Hang des Glemstales (Glems = Nebenfluss der Enz). Das Strohgäu besitzt im Gegensatz zum Heckengäu sehr fruchtbare Böden (Parabraunerden aus Löss), weshalb es auch bekannt für seine Landwirtschaft ist.

Bekannt ist Leonberg auch für seine vierbeinigen „Leonberger“, eine Hunderasse, die einst der Stadtrat Heinrich Essig (1808-1887) züchtete und die dem Löwen im Stadtwappen nahe kommen sollte.


Zur Geschichte:

1248/49 gründete Graf Ulrich I. von Württemberg die Stadt „Levinberch“ als Festung. Auf diese Zeit geht auch das Motiv des Leonberger Stadtwappens zurück: Schon die Herren der damaligen „Löwenburg“ führten den Löwen in ihrem Wappen. Rund Hundert Jahre später wurde die Stadt zur Amtsstadt und bekam die Marktprivilegien verliehen. Seit 1383 gehört sie endgültig zu Württemberg.
Auch Leonberg wurde vom Dreißigjährigen Krieg getroffen, so fiel die Hälfte der Bevölkerung der Pest zum Opfer.
Bis in die Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Amtsstadt hauptsächlich von Verwaltung, Kleinhandwerk und Landwirtschaft geprägt.
1935 begann der Bau des ersten Autobahntunnels Deutschlands, dem Engelbergtunnel. Nach drei Jahren Bauzeit wurde der 300m lange Teil der Reichsautobahn dem Verkehr übergeben.
Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts wurde Leonberg zur Großen Kreisstadt erhoben. Doch der Landkreis Leonberg wurde bei der Kreisreform 1973 aufgelöst, seither gehört die Stadt Leonberg zum Landkreis Böblingen.
Ein letzter wichtiger Schritt war die Eingliederung der drei Nachbargemeinden im Jahre 1975, die zur bis gegenwärtig vorherrschenden Ausdehnung der Stadt führte.
Heute ist Leonberg ein modernes, von seiner guten wirtschaftlichen Lage und hervorragenden Infrastruktur profitierendes, Wirtschaftszentrum, in dem mehrere namhafte Unternehmen ansässig sind.

Kepler in Leonberg

1575 zog Familie Kepler um nach Leonberg.
Bedeutendes geschah hier im November des Jahres 1577. Die Mutter zeigte Johannes nachts von einem Berg aus eine auffallende Himmelserscheinung: den Kometen, der damals alle Gemüter bewegte und dessen Parallaxe (=scheinbare Änderung der Position eines Objektes, wenn der Beobachter seine Position verschiebt) Tycho Brahe anhand genauer Beobachtungen nachwies, woraus er folgerte, dass Kometen - entgegen der Annahme der Anhänger des Aristoteles - keine atmosphärischen Gebilde sind. Es war also Keplers erste Erfahrung mit Himmelskuriositäten.
Im selben Jahr kam auch sein Bruder Sebald zur Welt, der jedoch früh verstarb, wie auch der nächstgeborene Johann Friedrich.
Ferner besuchte Kepler hier ab 1578 die erste Klasse der Lateinschule. Doch neben dem Unterricht musste er den Eltern bei der Landarbeit auf den eigenen Äckern und Wiesen helfen.

Erinnerungen an Kepler heute

Eine Etappe der Leonberger Stadtführung ist das „Haus Marktplatz 11“.
Dieses Haus kaufte Heinrich Kepler 1575 und hierin wohnte die Familie Kepler bis sie es im Jahre 1579 verkaufen mussten.

Des Weiteren ist auch in Leonberg ein Gymnasium nach Kepler benannt.


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