XIII. Regensburg

Über Regensburg

Regensburg ist eine kreisfreie Stadt im Osten Bayerns. Regierungssitz und somit Hauptstadt der Oberpfalz. Mit 130.000 ist Regensburg nach München, Nürnberg und Augsburg die viertgrößte Stadt Bayerns. Die Stadt ist christliches Zentrum der Diözese Regensburg und beheimatet durch ihre drei Hochschulen auch viele Studenten.
Die Arbeitslosenquote ist nicht sonderlich hoch, da in Regensburg und Umgebung viel Industrie angesiedelt ist, vorwiegend Elektrotechnik und Maschinenbau.
Die Landschaft um Regensburg ist sehr vielfältig, das resultiert daraus, dass die Stadt im Grenzbereich der drei Landschaften Bayerischer Wald, Fränkische Jura und Alpenvorland liegt. Außerdem fließt die Donau durch die Stadt.
Die größte Altstadt Deutschlands macht Regensburg für Touristen aller Welt sehr attraktiv.


Einige Daten:

  • Höhe: 326 - 471 m ü. NN
  • Fläche: 80,76 km²
  • Bevölkerungsdichte: 1599 Einwohner/km²


Zur Geschichte:

Regensburg ist eine der ältesten Städte in Deutschland. Der Donaubogen bei Regensburg ist bereits seit der Steinzeit besiedelt. Älteste bekannte Namen einer Siedlung sind die keltischen Bezeichnungen "Radasbona", "Ratasbona" oder "Ratisbona". Bei Ausgrabungen wurden keltische Gräber gefunden, deren Ursprung auf 400 v.Chr. geschätzt wird.
Schon etwa 79 n. Chr. richteten die Römer ein Kohortenkastell in Regensburg ein, welches als Beobachtungspunkt für die Regenmündung diente. Es handelte sich dabei um ein großes Kastell, welches 1000 Mann fasste. Jedoch wurde das Kastell 167 durch die Markomannen zerstört. Nachdem man die Markomannen um ca 170 erfolgreich zurückgedrängt hatte, wurde auf Geheiß des Kaisers Marc Aurel das Legionslager „Castra Regina“ errichtet. Es handelte sich dabei um eine große Steinanlage, welche bis zu 10 m hohe Mauern hatte und in der 6000 Soldaten stationiert waren. Die steinerne Inschrift, die auf die Einweihung des Lager zurück geht, wird als „Gründungsurkunde“ Regensburgs angesehen. Diese ist noch heute am Osttor erhalten. Das Kastell fand sein Ende in der Völkerwanderung 400 n.Chr. und so wurde aus dem militärischen Stützpunkt eine mauerbewahrte Siedlung.
Regensburg war von 500 bis 788 der Hauptsitz der bajuwarischen Herzöge. Somit kann man sagen, dass Regensburg die erste Hauptstadt Bayerns darstellte.

739 wurde das Bistum Regensburg dem Bischof von Rom unterstellt. Katholisch zu sein ist in Regensburg Tradition; obwohl die Stadt 1542 protestantisch wurde, war sie immer eine katholische Bischofsstadt. Im Jahre 920 wurde die Stadt durch einen Doppelgraben und eine Mauer zusätzlich befestigt.

Im zwölften und dreizehnten Jahrhundert erlebte die Stadt ihre wirtschaftliche Blütezeit. Die Bürger gelangten zu großem Wohlstand durch Fernhandel bis Paris, Venedig und Kiew. Zu dieser Zeit war Regensburg eines der kulturellen Zentren Europas und auch eine der größten damals existierenden Städte. Die romanische und gotische Architektur des Mittelalters bestimmt noch heute das Gesicht der Altstadt. Besonders stolz sind die Regensburger auf die Steinbrücke, welche als Bauvorbild für viele andere ähnliche Bauwerke, wie zum Beispiel die Karlsbrücke in Prag diente.

Um ca. 1256 wurde die Unabhängigkeit der Stadt durch König Philipp und Kaiser Friedrich II. als Freie Reichsstadt gewährt. Wenige Jahre später wurde mit dem Bau des Regensburger Doms St. Peter begonnen. Das 13. und 14. Jahrhundert waren durch Versuche der Regensburger Bürger einen eigenen Staat aufzubauen, geprägt. Jedoch misslangen diese Versuche und die Stadt wurde durch den Bayerischen Herzog mit einer Blockade „versehen“, welche zu einer allmählichen Verarmung der Stadt führte. Die Jahre um 1514 waren eine sehr unruhige Zeit und so musste Kaiser Maximilian I. immer wieder Truppen nach Regensburg entsenden um Aufstände niederzuschlagen.
1519 vertrieben die Regensburger ca. 500 Juden aus der Stadt und zerstörten somit eine der ältesten jüdischen Gemeinden auf deutschem Boden.
Im Jahre 1542 entschied sich die Bürgerschaft zusammen mit dem Stadtrat für den evangelischen Glauben. Dies hatte erneute Konflikte mit dem erzkatholischen Bayern und dem Fürstbischof, der in der Stadt residierte zur Folge. Man wollte sich damit auch politisch von dem katholischen Kaiser lösen.
Regensburg war von Anfang an ein wichtiges Zentrum des Ostfränkischen Reichs - aus diesen Verwaltungsinstanzen entwickelte sich später der Reichstag. Hier wurden so weitreichende Entscheidungen getroffen, wie die Unabhängigkeit Österreichs, Reichsheerfahrten und die Gründung von Reichsfürstentümern.
Von 1663 bis 1806 wurde der Reichstag umgewandelt in den Immerwährenden Reichstag. Dieser wurde schnell zu einem bedeutenden Platz für internationale Tagungen, denn hier tagten nicht nur Regenten des Heiligen Römischen Reiches, sondern es kamen auch Gesandte aus ganz Europa zusammen. Sie logierten in prächtigen Bürgerhäusern, den Gesandtschaften, über zwei Jahrhunderte weg. Noch heute kann man die Russische Gesandtschaft oder die Französische Gesandtschaft in Regensburg sehen. Eine der Haupt-Fußgängerzonen heißt nach wie vor „Gesandtenstraße“ - hier stehen besonders viele alte Gesandtschaften.
Die Fürsten von Thurn und Taxis handelten ab 1748 als kaiserliche Prinzipalkommissare und vertraten damit den Kaiser in Regensburg am Immerwährenden Reichstag. Sie waren durch das Postwesen, welches sie in Europa sehr erfolgreich und monopolistisch aufgebaut hatten, sehr reich und einflussreich geworden. Im Jahre 1803 fiel eine der letzten Entscheidungen des Reichstags: Der Reichsdeputationshauptschluss führte mit zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches 1806. Von da an verlor die Stadt langsam an politischer Bedeutung.

1809 wurde Regensburg durch Napoleon erobert. Dieser gliederte die Stadt zwangsweise in Bayern ein. Dies hatte zur Folge, dass sie Hauptstadt des Regenkreises wurde. Von da an begann die Stadt wieder langsam an Bedeutung zu gewinnen und wurde 1859 an das Eisenbahnnetz mit Verbindungen nach Nürnberg und München angeschlossen.
Regensburg hatte im zweiten Weltkrieg unter schweren Luftangriffen zu leiden, welche die Altstadt allerdings kaum in Mitleidenschaft zogen. Die Bombardements richteten sich hauptsächlich auf die am Stadtrand gelegenen Messerschmitt-Werke. Die Bombardierung forderte 3.000 Menschenleben.
Nach dem Krieg erholte sich die Stadt, dazu haben Projekte wie zum Beispiel die Ansiedelung von Siemens, die Eröffnung der Universität und die Eröffnung der Großschifffahrtsstraße Rhein-Main-Donau beigetragen. Der Biotechnologie-Park, welcher 2006 um den Biopark II erweitert wird, ist nach München der bedeutendste Standort in Bayern.

Kepler in Regensburg

Im Jahre 1630 starb Kepler in Regensburg. Er wollte ursprünglich nur ausstehende Gehaltszahlungen eintreiben, jedoch erkrankte er und starb am „hitzigen“ Fieber.

Erinnerungen an Kepler heute

Von 1626-1628 wohnte die gesamte Familie Kepler in der Freien Reichsstadt Regensburg, wohin sie sich vor der Verfolgung durch die Gegenreformation, die Kepler wegen seiner "ketzerischen Bücher" nachstellte, flüchtete. Sie wohnte damals in der heutigen Keplerstraße 2.
Des Weiteren steht in Regensburg Kepler zu Ehren der Kepler-Tempel und es gibt ein Kepler Museum, das auch Gedächtnishaus genannt wird.

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