XII. Sagan

Über Sagan

Sagan ist eine Stadt Niederschlesien. Sie liegt in der Mitte zwischen Cottbus und Breslau am Fluss Bober. Die Innenstadt ist sehr sehenswert, es gibt viele schöne Gebäude, darunter das Saganer Schloss, welches im Barockstil gebaut ist. 26.700 Einwohner leben in Sagan, außerdem sind ganz in der Nähe noch militärische Truppenübungsplätze und Kasernen.
Südlich der Stadt erstrecken sich die Niederschlesischen Wälder.


Einige Daten:

Höhe: 100 m m ü. NN

Fläche: 40,0 km²


Zur Geschichte:

Der Name Sagan wurde 1202 erstmals urkundlich erwähnt. In Verbindung mit einer Burg, die man heute nicht genau bestimmen kann. Diese lag vermutlich 1,5km nördlich von dem heutigen Stadtzentrum am Bober. Bereits 1285 erhielt Sagan Stadtrecht. Die Stadt war lange Zeit Regierungssitz eines schlesischen Teilfürstentums. Erst zwischen 1413 und 1472 erhielt die Stadt eine selbstständige Verwaltung, das damalige Herrschergeschlecht war das der Piasten. Sagan war ein wichtiger Handelspunkt im Mittelalter, da es an der sogenannten „niederen Straße“ lag, welche den Handelsweg von Großpolen nach Richtung Süddeutschland bildete. Der 1284 gegründete Augustiner Chorherrenstift machte Sagan zudem auch zu einem kulturellen Zentrum. Die Stadt kam zu einem gewissen Wohlstand durch den Handel mit Tüchern, Bier und Eisen.1472 verkaufte der Piastenfürst Johann II. Fürstentum und Stadt an die Wettiner. Unter Herzog Heinrich dem Frommen (1539-1541) breitete sich die Reformation ungehindert aus. Kurfürst Moritz überließ Sagan 1549 dem böhmischen König Ferdinand I.
Im Jahre 1627 gelangte Albrecht von Wallenstein in den Besitz der Stadt. Dieser lud Johannes Kepler ein, da er ihn als Astronom einstellen wollte. Kepler folgte seinem Angebot und wirkte von 1627 bis 1630 vier Jahre lang in Sagan.
Das Saganer Schloss wurde 1646 unter der Leitung eines italienischen Architekten erbaut.
Während des 2. Weltkriegs wurde in der Nähe der Stadt das Gefangenenlager Stalag Luft III eingerichtet, in welchem zeitweilig 10.000 Gefangene lebten.

Kepler in Sagan

Im Jahre 1628 kommt Kepler auf Bitte Wallensteins nach Sagan, dieser stellt ihm ideale Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung, welche zum Beispiel eine eigene Druckerei mitbeinhalteten. Noch im selben Jahr werden Teile von Keplers Roman „Somnium- Der Traum vom Mond“ gedruckt.
Kepler selbst fühlt sich nicht so wohl in Sagan, lediglich die guten Arbeitsbedingungen und die Bezahlung motivieren ihn dort zu bleiben.
Zitat: „Ich fühle mich hier nur als Gast und Fremdling, bin fast unbekannt, verstehe kaum den [schlesischen] Dialekt und werde selbst als Barbar angesehen.“(1630)

Erinnerungen an Kepler heute

Das dortige Gymnasium trägt ebenfalls den Namen Keplers.


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