Johannes Keplers „Somnium – der Traum vom Mond“ handelt von einem Jungen, dem ein Wesen von seiner Reise auf den Mond und seinen dortigen Entdeckungen erzählt.
Die Geschichte beginnt damit, dass Kepler einschläft und zu träumen beginnt. Alles Weitere findet nun in diesem Traum statt.
Der Traum spielt in der Nähe des Vulkans Hekla im Süden Islands und handelt von einem Jungen namens Duracoto und seiner Mutter Fiolxhilde. (Bemerkenswert ist, dass der Vater des Kindes im Alter von 150 (!) Jahren gestorben ist, hier wird also – vor allem wenn man beachtet, dass die damalige durchschnittliche Lebenserwartung bei noch nicht einmal 40 Jahren lag – schon die Fiktion des Stücks aufgezeigt.)
Die Mutter spricht mit dem Mond und sammelt Kräuter, „die sie zu Hause unter mancherlei Ceremonien und Sprüchen zubereitete, in Säckchen von Bockshaut that und sie so dem Schiffsvolke des benachbarten Hafens zum Verkauf bot“, man könnte sie also als eine Art „Kräuterhexe“ bezeichnen. Da Duracoto als 14-Jähriger eines der bereits verkauften Säckchen öffnet, übergibt die Mutter aus Zorn ihren Sohn anstelle des eigentlichen Säckchens an den Schiffer. Somit segelt der Junge am nächsten Tag mit seinem Eigentümer nach Dänemark, wo er Briefe des isländischen Bischofs an den dänischen Astronomen und Mathematiker Tycho Brahe übergeben sollte. Hier bleibt Duracoto einige Jahre und lernt neben der dänischen Sprache die Wissenschaft der Astronomie kennen. Fünf Jahre nachdem er seine Heimat verlassen hat, kehrt er nun als gebildeter Jüngling nach Island zurück, wo ihn die Mutter von Gewissensbissen geplagt gerne empfängt. Die Beiden tauschen wissbegierig ihre Kenntnisse aus und die Mutter weiht ihn daraufhin in die Vorzüge und Geheimnisse des kalten und finsteren Standortes ein. So seien ihnen hier „sehr weise Geister nahe, die das Licht anderer Länder und den Lärm anderer Menschen hassen, deswegen [ihre] Finsternis aufsuchen und mit [ihnen] vertraulich verkehren“. Einer davon sei ihr besonders vertraut, jener versetzt sie an Küsten, die sie kennen zu lernen wünsche oder berichte ihr stets von seinen Reisen. Nun möchte sie ihrem Sohn den Einblick in ein ganz besonderes Land ermöglichen, das Land Levania. Hierzu gehen Mutter und Sohn gemeinsam zu dem weisen Geist und er erzählt ihnen vom Land Levania – er erzählt vom Mond.
Und damit beginnt der Hauptteil der Geschichte: Keplers ausführliche Beschreibung des bisher unerforschten Himmelskörpers. Er beschreibt in Person des Dämons sowohl die Reise zum Mond, als auch die Zustände, die dort herrschen, inklusive der Böden, des Klimas und der Lebewesen, die dort wohnen.
Zum Schluss kommt wieder Johannes Kepler selbst zu Wort. Gestört vom prasselnden Regen, erwacht er aus dem Traum, kehrt wieder zu sich selbst zurück und findet sich auf einem Kissen liegend und in Decken gehüllt. Das Buch endet, ohne dass man erfährt wie es mit Mutter Fiolxhilde und Sohn Duracoto weitergeht.