III. Parallaktische Montierung

Es handelt sich dabei um zweiachsige Montierungen, bei denen eine Achse parallel (deshalb parallaktisch) zur Erdachse ausgerichtet ist. Eine zweite Achse, die Deklinationsachse, ist orthogonal zur Stundenachse angeordnet. Das ermöglicht das Schwenken der Teleskopöffnung von Pol zu Pol.


Deklination = Die Deklination wird in der Astronomie als eine Koordinate bei der Positionsangabe von Himmelsobjekten verwendet. Sie entspricht der Projektion der Breitenkreise der Erde auf eine (imaginäre) Himmelskugel. Die Deklination gibt somit den Winkelabstand eines Objektes vom Himmelsäquator an. Werte nördlich des Äquators sind positiv, Werte südlich davon negativ 
Rektaszension = In der Astronomie ist Rektaszension (lat.: "gerade Aufsteigung") die Entsprechung der geographischen Längenkreise auf der (imaginären) Himmelskugel. Als Nullpunkt der Rektaszension dient dabei der Frühlingspunkt. Die Rektaszension, die bei der Positionsangabe von Himmelsobjekten verwendet wird, wird von Norden aus betrachtet im Gegenuhrzeigersinn gemessen

Man kann eigentlich sagen, dass die parallaktische Montierung im Prinzip nichts anderes ist, als eine azimutale Montierung. Jedoch ist die azimutale Drehachse unter dem Winkel des Himmelspols und in ihrer Richtung genau Nord-Süd aufgestellt. Die Drehachse nennt man dann Pol- oder Rektaszensionsachse, die Höhenachse wird zur Deklinationsachse.

Die parallaktische Montierung hat gegenüber der azimutalen Montierung einen großen Vorteil. Und zwar, dass die Erddrehung über die Bewegung nur noch einer Achse - der Rektaszensionsachse - kompensiert werden kann. Außerdem treten keine Bildfeldrotationen mehr auf.

Aber die parallaktische Montierung hat gegenüber der azimutalen auch einen großen Nachteil. Und zwar ist dieser durch ihre Bauweise bedingt, welche die Notwendigkeit eines Gegengewichts zum Ausgleich des Tubusgewichtes erforderlich macht.

Die moderne Computertechnologie macht es möglich, dass man die komplexe und sehr genaue Nachjustierung der Achsen und der Kamera mit Hilfe von Computern steuern kann, somit sind die modernsten Weltraumteleskope alle azimutal montiert, da man bei der parallaktischen Montierung mittlerweile an eine Grenze des technisch Machbaren gestoßen ist, was das Ausgleichgewicht und die damit verbundene Problematik bei der Nachjustierung betrifft.


Bilder großer parallaktischer Montierungen:

 

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