I. Hans von Aachen

Kepler Aachen

Dieses Gemälde stammt von dem deutschen Maler Hans von Aachen.

Biographie

Anders als sein Name es vermuten lässt, wurde von Aachen nicht in Aachen, sondern 1552 in Köln geboren. Der Familienname leitet sich vom Geburtsort seines Vaters und somit auch der Stadt der Herkunft der Familie ab.
Der ehemalige Schüler des flämischen Malers Georg Jerrigh – jener hat es nur zu eingeschränktem Ruhm gebracht – war Zeit seines Lebens tätig in Köln, Italien, Bayern und vor allem in Prag. Von Aachens Wanderschaft begann 1574, als er sich für etwa zehn Jahre nach Italien aufmachte. Seine Fortbildungsreise führte ihn nach Florenz, Rom und Venedig, wo er sich mit den Werken der Künstler Tintoretto und Caravaggio auseinander setzte.
Aachen RudolfDer Erfolg sollte sich schon kurz nach seiner Rückkehr nach Deutschland einstellen. Er brachte es bald zu einem angesehenen Portraitmaler, zu dessen Kunden neben der feinen Kölner Gesellschaft auch die Augsburger Familie Fugger und der bayerische Herzog gehörten.
Die wohl größte Ehre wurde Von Aachen im Jahre 1592 zuteil: Er bekam den Auftrag das offizielle Portrait des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches und Königs von Ungarn und Böhmen, Rudolf II, zu malen und wurde am Prager Hof als Kammermaler angestellt.
Kurz darauf heiratet er die Tochter des Komponisten Orlando di Lasso.
Als Rudolf II im Januar 1612 verschied, arbeitete der Maler für seinen Nachfolger Matthias weiter.
Am 4. März 1615 starb Hans von Aachen in Prag, wohin er 14 Jahre zuvor seinen Wohnsitz verlegt hatte.

Stil und bekannte Gemälde

Von Aachen war nicht nur einer der bedeutendsten Künstler jener Zeit, sondern auch ein typischer Vertreter des Kunststils Manierismus. Dementsprechend weisen auch seine Werke typische Stilmerkmale auf:
Charakteristisch sind gestreckte Proportionen der Figuren, die in übertriebener, häufig gedrehter Haltung dargestellt sind und deren Beziehung zum umgebenden Raum häufig unklar ist; eine unrealistische, oft theatralische Wirkung des Hintergrunds; Hell-Dunkel-Kontraste und die Verwendung dünner, oft nicht harmonierender, emailartig glänzender Farben. Auf Dramatik, gefühlsbetonte Effekte, Bewegungen und effektvolle Bildkomposition wurde genauso Wert gelegt, wie auf Komplexität und technische Perfektion.

Von Aachen bezog sich in seinen Gemälden häufig auf mythologische, allegorische oder religiöse Themen. Gerne brachte er auch hierbei den nackten Frauenkörper mit ein. Zu sehen ist dies zum Beispiel in seinen beiden Gemälden „Allegorie des Friedens und des Überflusses“ (1602) und „Sieg der Wahrheit unter dem Schutze der Gerechtigkeit“ (1598), auf dem die nackte Wahrheit zur Gerechtigkeit flieht, die ihren Löwen loslässt, der den Sieg der Wahrheit sicher stellt.
Ein Beispiel für ein biblisches Werk von Hans von Aachen ist das Gemälde „Kreuzigung“.



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